Kirsten Steinke

Bildquelle: SV Endingen

Unser Kurzinterview mit der 1. Vorsitzenden des SV Endingen

Hallo “Kiki”, am vergangenen Freitagabend stand im “Erletalstadion” das letzte Heimspiel des SV Endingen in der Bezirksliga an. Da kommt wohl ein bisschen Wehmut auf?
Ein „bisschen“ ist untertrieben. Es tut schon sehr weh, wenn man unseren sportlichen Verlauf sieht. Die Abstiege aus Verbandsliga und Landesliga waren noch erklärbar. Auf Grund der finanziellen Situation des Vereins mussten wir diesen Weg gehen. Leider waren wir nicht in der Lage beide Ziele parallel umzusetzen. Die finanzielle Entwicklung ist uns positiv gelungen, dafür ging es sportlich steil bergab. Ich persönlich war enttäuscht, dass uns der Bezirksligaerhalt nicht gelungen ist; dafür hätten wir über die gesamte Saison einige Punkte holen müssen. Wir hatten einige Spielpunkte leichtsinnig „verschenkt“.

Nach 90 Minuten ein Remis (1:1) man hat dem Gegner aus der Kreisstadt Paroli bieten können. Doch der Abstieg ist unumgänglich, hat die Konstanz gefehlt?
Der Abstieg ist besiegelt. Das Spiel am Freitagabend war sehr ausgeglichen. Kein Unterschied erkennbar, dass der Vorletzte auf den Zweitplatzierten traf. Die Kontinuität hat über die gesamte Saison gefehlt. Top und Flop, mal absolvierten wir ein Spiel mit hoher Qualität, dann haben wir wieder Spiele erlebt mit wenig Struktur, Kompaktheit, Kampf und Selbstbewusstsein. 55:92 Tore sagt eigentlich alles aus.

Nach nur einem Jahr Bezirksliga, steht die Kreisliga A1 an, wie will man die Talfahrt stoppen?
Natürlich. Simon Rohrer, der den sportlichen Bereich im Oktober 2023 übernommen hat, ist seit dem Winter in Gesprächen. Wer diese Vereinsaufgaben schon einmal übernommen hat, weiß zu gut, welches Engagement und Geduld hier aufgewendet werden muss. Er müsste eigentlich schon graue Haare haben. Wir haben Zusagen von erfahrenen Spielern, die uns in der kommenden Saison beim Neustart mithelfen, um wieder die Wege nach oben anzutreten. Ich möchte hier nicht vorgreifen, die Namen werden rechtzeitig veröffentlicht. Des Weiteren bleiben sehr viele Spieler an Bord. Ich freue mich sehr, dass die Mannschaft nicht auseinanderbricht.

Doch auch in der Kreisliga A wird guter Fußball gespielt, spannend und zuschauerkräftig sicherlich die zahlreichen Derbys?
Kreisliga A…daran muss ich mich nun erst einmal gewöhnen. Die Kreisliga A schätze ich hochklassig ein. Hier arbeiten einige Mannschaften auch am Wiederaufstieg und ergänzen die Kader mit hochqualifizierten Spielern. Entgegen der Bezirksliga wird es nur unter den ersten 12 Teams so sein, dass jeder jeden schlagen kann. Vorteil sind tatsächlich die kurzen Wege, die Zuschauer aus der Region und die Derbys. Es wird spannend werden und ich hoffe auf eine gute Stimmung bei den Spielen.

“Kiki” Du giltst als Expertin in Sachen Fußball. Zum Schluss noch zwei Fragen zum gestrigen “Pokaltag”. Warst Du im Dreisamstadion vor Ort oder hast Du die Übertragung im TV erlebt? Kurzes Statement zum Spiel?
Im Dreisamstadion war ich leider nicht, da ich vermehrt familiäre Pflichten habe- Im ersten Zeitdrittel war die Partie sehr ausgeglichen, auch wenn Villingen vermehrt in Ballbesitz war. Es hätte gut und gerne 1:1 stehen können. Villingen hat seine Torchance zur Führung genutzt. Lahr hat echt gut dagegengehalten, hat mutig und frech gespielt, leider fanden dann in der Offensive die gespielten Pässe nicht den Stürmer. Etwas zu unpräzise, so dass Lahr kaum zu einer Chance kam. Villingen hat die provozierten Umschaltprozesse von Lahr gut im Griff gehabt. Ein gutes Spiel beider Teams. Da ich ein Fan von Adriano Spoth bin, habe ich den Lahrern die Daumen gedrückt; Villingen möge mir das bitte verzeihen.

Doch nun zum Pokalfinale in Berlin. Verdienter Sieg von Bayer Leverkusen? Ein Satz zu Friedhelm Funkel und seinem Team?
Der Sieg von Bayer Leverkusen war verdient. Leverkusen hatte vermehrt Ballbesitz; war in der 2. Hälfte komplett in Unterzahl durch eine rote Karte. Das Führungstor in der 29. Minute stellte dann auch den Endstand dar. Kaiserslautern verteidigte mit Mut und Herz; leider konnten sie die Unterzahl nicht nutzen oder wenige Torchancen zählbar umsetzen. Großartige Präsentation beider Mannschaften. Zu berücksichtigen ist hier, dass Leverkusen Meister der Bundesliga und Kaiserslautern dem Abstieg aus der 2. BL entronnen ist. Ich durfte Friedhelm Funkel vor drei Jahren beim Kongress des BDFL in Freiburg kennenlernen. Ein geerdeter und sympathischer Fachmann. Kein Wunder, dass er seine Mannschaft vor dem Abstieg gerettet hat. Ihn als Trainer zu bekommen und eine Mannschaft, die mitzieht, kann nur Erfolg bedeuten. Ich wünsche ihm das Allerbeste.

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