Später Siegtreffer nach starker Willensleistung.

“Wieder alles im Griff – ohohoho – auf dem sinkenden Schiff”. Der Partyhit von Jürgen Drews dröhnte nach dem Schlusspfiff aus der kleinen Gästekabine im Singener Hohentwielstadion und war bezeichnend für zuvor spannende 95 Minuten im Hegau. Denn die Sportfreunde feierten hiermit lautstark ihr Comeback im Abstiegskrimi beim FC Singen, den sie nach 0:1 Pausenrückstand in buchstäblich letzter Minute mit 2:1 gewannen.

Und damit belohnten sie sich erneut für einen guten und Überzeugenden Auftritt, haderten aber auch ein bisschen mit der Chancenverwertung. „Wir müssen eigentlich vier Tore im ersten Abschnitt machen“ so der neue Teamleiter Kevin Maier. Dennoch, das Team von ihm und Michael Kaltenbach holte seit dem Abschied von Jogi Kehl zehn Punkte aus vier Spielen und hat damit an seine Abstiegskonkurrenten in der Tabelle herangekämpft. Ob sie dadurch bereits nach vier Spielen „wieder alles Griff haben“, werden die nächsten Wochen zeigen. Das Schiff sinkt jedenfalls noch nicht.

Doch bis bevor die Feier in der Kabine so richtig Fahrt aufnehmen konnte mussten die Elztäler eine Achterbahnfahrt der Gefühle über sich ergehen lassen. Hinter Ihnen lagen 95 Minute spannende und emotionale Minuten. Von Beginn an kamen die Sportfreunde gut ins Spiel kamen und konnten die Gastgeber aus dem Hegau gleich zu Beginn unter Druck setzten. Jonas Schmieder (2./33.) und Janis Meier (13./20.) hatten hierbei hochkarätige Abschlussmöglichkeiten um eben schon eine deutliche Führung herzustellen. Im Gegenteil, Singen überstand die erste Halbzeit trotz klarer Dominanz der Sportfreunde unbeschadet, hatte zunächst selbst nur zwei Abschlüsse (26./27.) zu verzeichnen, ging sogar noch durch einen abgefälschten Schuss von Okanovic von der linken Strafraumecke (43.) schon etwas glücklich mit 1:0 in Führung.

Wie zuletzt, gaben sich die Gäste aber nach der Pause davon unbeeindruckt und zeigten laut Kevin Maier “Elzacher Tugenden“ und „den Mannschaftsgeist, der uns stark macht“ und fügte dem guten spielerischen Vortrag, die entscheidende Zutat hinzu. „Der Wille, einfach immer daran zu glauben“. Denn nach dem Ausgleich von Janis Meier durch einen herrlichen Schlenzer (60.), blieb Elzach zwar die dominierende Mannschaft, doch als bereits die Schlussminuten auf dem Singener Kunstrasenplatz liefen, stand es im „Abstiegsgipfel“ der beiden Tabellenletzten noch immer 1:1. Dann landete der Ball nach einer Flanke von Marius Wernet – nach zu kurzer Faustabwehr – beim eingewechselten Dominik Klank. Und dieser erzielte mit einem Flachschuss (90.) aus ca. sieben Metern den entscheidenden Treffer und leitete damit die freudige Feierstunde und eine feuchtfröhliche Heimfahrt ein.

Am nächsten Samstag ist der SV Linx in der Werner-Gießler-Arena zu Gast. Dort bietet sich dann gleich die nächste Chance, die kleine Serie von 10 Punkten auszubauen. Hoffen wir darauf.